„Ich will doch nur geliebt werden – warum zieh ich mich zurück, wenn’s ernst wird?“
Viele Menschen kennen diese verwirrende Ambivalenz:
Sie sehnen sich nach Nähe, Sicherheit, Verbindung. Doch sobald es in einer Beziehung enger wird, melden sich Panik, Zweifel oder der Drang, auf Distanz zu gehen.
Was hier oft wirkt, ist ein innerer Tanz – ein emotionales Muster, das Verlustangst und Bindungsangst miteinander verbindet.
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Was ist Verlustangst?
Verlustangst ist die tiefe Angst, von einem geliebten Menschen verlassen zu werden.
Sie entsteht oft aus frühen Erfahrungen von Trennung, emotionaler Unsicherheit oder dem Gefühl, nicht genügen zu dürfen, um dauerhaft geliebt zu werden.
Menschen mit Verlustangst tun häufig viel dafür, Beziehung zu sichern:
Sie passen sich an, vermeiden Konflikte oder verlieren sich in der Sorge, verlassen zu werden.
Der Preis: die eigene innere Freiheit.
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Was ist Bindungsangst?
Bindungsangst wiederum beschreibt die Angst, sich so sehr auf einen anderen Menschen einzulassen, dass man sich selbst verliert oder verletzt wird.
Diese Angst entsteht oft aus Erfahrungen, in denen emotionale Nähe mit Schmerz, Einengung oder Überforderung verbunden war.
Menschen mit Bindungsangst fühlen sich schnell erdrückt, ziehen sich zurück, zweifeln an der Beziehung – oder flüchten in Freiheit.
Der Preis: die Erfahrung echter Nähe.
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Wenn beides gleichzeitig da ist: Ambivalente Bindungsdynamik
Klingt widersprüchlich?
Ist es auch. Und doch erlebe ich es in der Praxis häufig:
Menschen, die gleichzeitig beides in sich tragen. Sie wünschen sich Nähe – und fürchten sie zugleich.
Ein typisches inneres Erleben klingt dann so:
„Ich will unbedingt Verbindung, aber wenn es zu nah wird, krieg ich Panik.“
Diese ambivalente Dynamik zeigt sich oft in wiederkehrenden Beziehungsproblemen:
📌 Nähe wird schnell zu viel.
📌 Rückzug des Partners wird als schmerzlich erlebt.
📌 Man gerät in emotionale Überforderung – und macht sich dafür selbst Vorwürfe.
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Was hilft?
Der erste Schritt ist: Erkennen, was in einem selbst passiert.
Zu verstehen, dass beides – Verlustangst UND Bindungsangst – Schutzstrategien sind. Sie entstanden, um dich zu schützen. Aber heute stehen sie dir vielleicht im Weg.
Der zweite Schritt ist: Sanftes, klares Arbeiten mit diesen Mustern – am besten mit professioneller Begleitung.
Denn echte Nähe braucht nicht nur Vertrauen in den anderen.
Sie braucht vor allem Sicherheit in dir selbst.
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Wenn du mehr über ambivalente Beziehungsmuster erfahren möchtest oder dich selbst darin erkennst, melde dich gerne.
Ich begleite dich gern auf dem Weg zu einer Beziehung, in der du dich nah UND frei fühlen darfst.
Herzlich,
Patricia Saidler